Mit −8/276 behielt der US-Amerikaner die Oberhand und siegte mit zwei Schlägen Vorsprung auf seinen Landsmann Patrick Reed, den Südafrikaner Louis Oosthuizen sowie Francesco Molinari aus Italien, die in der Finalrunde ebenfalls großartiges Golf zeigten (alle −6/278). Im noch recht jungen Alter von 24 Jahren feierte Justin Thomas den bislang größten Erfolg seiner Karriere und trat zugleich den Beweis an, eines der aktuell größten Talente des internationalen Golfsports zu sein. Mit Titel Nummer 4, drei davon allein in dieser Saison erspielt, ist er nun auch ein heißer Anwärter im Finale um die FedEx Cup-Gesamtwertung.
Für den Mann aus Louisville in Kentucky bewahrheitete sich einmal mehr die alte Weisheit: Wenn es gut läuft, kommt auch noch Glück dazu! So auch am Finaltag. An der 10 blieb sein Putt nämlich mittig auf der linken Lochkante liegen und wollte nicht fallen. Thomas wandte sich zunächst ab, vielleicht sandte er ein Stoßgebet gen Himmel, jedenfalls als er sich wieder Richtung Cup drehte, plumpste der Ball plötzlich doch noch ins Loch! Thomas tippte an seine Cap, um den Golfgöttern zu danken und klatschte seinen Caddy ab.
Nun stand er bei −7 und bereits auf T2! Während sich seine Konkurrenten zu diesem Zeitpunkt mit den eigenen Ups and Downs auseinandersetzen mussten, gelang dem 24-Jährigen an der 13 schon wieder ein Geniestreich. Sein Abschlag landete an dem Par 3 über das Grün hinaus im First Cut. Von dort chippte er mit leichter Hand auf direktem Weg zu einem genialen Schlaggewinn ein. Jetzt lag er bereits bei −8 und war plötzlich der alleinige Führende!
„Der First Cut ist so hart, um ordentlich zu chippen. Überhaupt der ganze Kurs, auch die Roughs. Du kannst nur versuchen, deinen Herzschlag zu kontrollieren und darauf hoffen, dass es gut geht.“ Justin Thomas
Den Schlussakkord setzte Thomas dann an der vorletzten Bahn. So gut wie ihm gelang an diesem Tag keinem seiner Mitstreiter der Schlag über das Wasser auf das 17. Grün. Aus knapp fünf Metern lochte J.T. wieder zum Birdie und führte nun mit −9 die Konkurrenz an. Da seine unmittelbaren Gegenspieler zum Ende hin mehr oder weniger ins Straucheln gerieten und Reed, Molinari und Fowler ja bereits im Clubhaus waren und keinen Einfluss mehr nahmen, konnte Thomas an der 18 sogar noch ein Bogey verschmerzen und einen Vorsprung von zwei Schlägen auf Reed und Molinari ins Ziel bringen. Die Sensation war schließlich perfekt, als Kisner die 16 mit Bogey und die 17 zu Par spielte und somit keine Chance auf einen Gleichstand oder gar ein Überholen mehr bestand.