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HomeSportSieger der Herzen
Matt Kuchar

Matt Kuchar (Foto: Gregory Shamus/Getty Images)

Sieger der Herzen

Matt Kuchar ist seit Jahren eine feste Größe im internationalen Golfsport. Dabei sorgt der US-Amerikaner nicht nur auf, sondern auch neben den Grüns für wahre Begeisterungsstürme. Kaum ein Profi erfreut sich solch großer Beliebtheit wie der 39-Jährige. Auch bei der British Open 2017 lieferte der Mann aus Florida – trotz seiner wohl bittersten Niederlage – hinsichtlich seiner Sympathiewerte wieder einmal eine ganz großartige Vorstellung.

  • 26. Oktober 2017
  • Posted in Sport
  • 1

Den 23. Juli 2017 im Royal Birkdale Golf Club vergisst Matt Kuchar so schnell sicher nicht. Drei Schläge betrug seinerzeit sein Rückstand nach 54 absolvierten Löchern auf Landsmann Jordan Spieth, ein Major-Sieg lag also durchaus im Bereich des Möglichen. Entsprechend euphorisch zeigte sich auch seine Familie: Gattin Sybi und die zwei Söhne, Cameron Cole und Carson Wright, buchten kurzerhand einen Last-Minute-Flug quer über den Atlantik nach Southport in England, um live mitzuerleben, wie das Familien oberhaupt dort um seinen heiß ersehnten ersten Titel bei einem der Big Four kämpfte. Seine Chancen, dass dieser Traum nach 17 Jahren im Profi-Business endlich wahr werden könnte, verbesserten sich nach 13 gespielten Bahnen deutlich, als er seinen 15 Jahre jüngeren Kontrahenten Spieth erstmals hinter sich ließ und das Leaderboard anführte. Doch während die Zuschauer und seine engsten Vertrauten nun Kuchar schon als potenziellen Sieger wähnten, gelang seinem Kontrahenten mit beeindruckenden Eagle- und Birdieputts auf den letzten Löchern ein unglaub -liches Comeback, bei dem er seinen schärfsten Konkurrenten nahezu zum Statisten degradierte. Kuchar musste sich letztlich mit Platz 2 begnügen, schien schwer getroffen und offenbarte trotz der herben Enttäuschung wahre Größe.

Starker Charakter

Herzlich nahm der aus Winterpark in Florida stammende Unter-legene den jetzt dreifachen Major-Champion Jordan Spieth in den Arm und gratulierte ihm zum ersten Claret Jug, bevor er an der 18 niederkniete und seine Frau und die beiden Kinder umarmte. „Es war unglaublich toll, dass meine Familie dabei war. Aber es war auch sehr hart für mich, meine Söhne zu sehen – den Tränen nahe und mit der Gewissheit in ihrem Blick, dass Papa nicht gewonnen hat“, ließ er später auf der Pressekonferenz in sein Seelenleben blicken. „Wenn Kinder jung sind, schauen sie zu einem auf, als wäre man Superman. Das hat mich schon sehr getroffen, dass ich heute nicht dieser Held für sie sein konnte!“ Allerdings verlor sich der studierte Manager der Georgia Tech im Nachgang nicht in Selbstmitleid und -zweifeln. „Ich habe mein Bestes gegeben, aber manchmal reicht selbst das nicht. Das sind einfach Lektionen im Leben, von denen ich glaube, dass sie sich auf lange Sicht auszahlen werden“, betonte der sichtlich bewegte Unterlegene. So einem durchaus tragischen Moment noch etwas Positives abzugewinnen, brachte Kuchar einmal mehr nicht nur großen Respekt seitens der Medien, sondern auch überschwängliche Sympathien der Fans weltweit ein.

Was für ein Publikumsmagnet

Doch diese Charakterstärke erarbeitete sich der 1,93 Meter große Athlet erst im Laufe seiner Karriere. Als junger Golfspieler beeindruckte er zwar 1997 mit einem Sieg bei der US Amateur Championship sowie als bester Amateur beim Masters und der U.S. Open 1998, zugleich zog er aber mit seinen emotionalen Entgleisungen die Aufmerksamkeit auf sich. Vor seinem Wechsel ins Profilager 2001 haderte Kuchar oft lautstark mit seinen Leistungen und beförderte immer wieder Schläger ins Wasser, wenn er das nasse Hindernis nicht überwand. Als „Kuch“, wie er von seinen Fans genannt wird, nach solch einem Fauxpas einmal mehrere Stunden brauchte, um das Spielgerät wieder aus dem kühlen Nass zu fischen, schwor er Besserung. Gesagt, getan. Fortan entwickelte Kuchar eine innere Ruhe, die auf der US-amerikanischen Profitour seinesgleichen sucht. Selbst bei groben Fehlschlägen – die ihm zugegebenermaßen selten unter-laufen – wahrt er die Contenance. Aus dem einstigen Heißsporn wurde einer der gelassensten Vertreter seiner Zunft.

Wilde Achterbahnfahrt

Dabei ist es eine wechselhafte Bilanz auf die Kuchar, der mit elf Jahren mit dem Golfsport begann, bis dato zurückblicken kann: 2002 holte er seinen ersten großen PGA-Titel, als er die Honda Classic gewann. Danach folgte jedoch erst einmal eine lange Durststrecke für den Südstaatler und schließlich ein echter Rückschritt. 2005 nahm Kuchar weniger als 403.000 US-Dollar an Preisgeld ein, rangierte in der Geldrangliste deshalb nur auf dem 159. Platz und musste sich wieder aus der 1. Liga verab-schieden. Zurück auf der Nationwide Tour, auf der er bereits bis 2001 abschlug, fing sich der Basketball-Fan jedoch und erspielte sich durch den 10. Rang in der Saisonwertung erneut das Ticket für die PGA Tour. In den Jahren 2007 und 2008 sicherte sich der heute 39-Jährige dann die Spielberechtigung mit Platz 115 bzw. 70 der Geldrangliste. Auf seinen nächsten Triumph musste er je-doch weitere zwölf Monate warten: 2009 – sieben Jahre nach sei-nem ersten Turniersieg als Profi – reckte er endlich wieder eine Trophäe in den Himmel. Im Play-off entschied er die Turning Stone Resort Championship gegen seinen Landsmann Vaughn Taylor für sich. Im folgenden Jahr knüpfte er an seine guten Leis-tungen an und feierte bei The Barclays seinen dritten PGA Tour-Erfolg. Ob dieser Tatsache qualifizierte sich Kuchar auch erst-mals für den Ryder Cup, den er 2010 in Newport mit seinen Teamkameraden allerdings knapp gegen die europäische Equipe verlor. Nach einer guten Saison 2011 mit acht Top-Ten-Ergebnis-sen freute er sich 2012 über den bisher größten Coup seiner Karriere – den Sieg bei The Players Championship, dem inoffi-ziellen fünften Major der Herren, welcher ihm erstmals auch den Sprung in die Top 5 der Weltrangliste einbrachte.

Familienmensch mit großem Herz

Einmal zu den besten der Welt zu gehören, ist der Traum und sicher auch das Ziel vieler Sportler. Meg und Peter Kuchar, die Eltern von Matt, erwarteten dies jedoch nicht, als sie einst die Familienmitgliedschaft im Heathrow Country Club von Tennis auf Golf erweiterten. Laut den gebürtigen Ukrainern hegte ihr Sohn seit jeher ein großes Interesse an Sport, wollte aber eigent-lich eher Tennis- oder Basketballstar werden. Doch nicht nur der Grundstein für seine Golf-Karriere, auch jener für seine Bodenständigkeit rührt aus seinem intakten Elternhaus. Dies verdeutlichte ein gemeinsames Interview von Mutter und Sohn für die PGA. Zwar hätten die drei weiteren Titel auf der Tour in den Jahren 2013 und 2014 genau wie die Olympische Bronze-medaille 2016 riesige Jubelstürme in ihr ausgelöst, wahrlich stolz sei sie jedoch darauf, wie er als Ehemann, Vater, Sohn und Bruder auftrete, erklärte Meg Kuchar. Kein Wunder, wenngleich bewundernswert, ist demnach das umfangreiche Engagement von Kuchar in Bezug auf Hilfsorganisationen.

Insbesondere für Kinder setzt sich der Mann mit einem geschätzten Vermögen von 20 Millionen US-Dollar ein – mit seiner eigenen Kampagne „Camp Twin Lakes“ sowie bei Spen-denaktionen der Ronald McDonald House Charities. Es sind aber auch die kleinen Gesten am Rande der Turniere, die Kuchar in seiner Einstellung, mehr als nur Golfprofi zu sein, so authentisch machen. Der siebenfache PGA Tour-Champion blickt gern über den Tellerrand hinaus und erfüllt im Gegensatz zu vielen anderen Professionals auch während seiner Runden fleißig Autogrammwünsche. Ein gutes Beispiel für seine Selbst-losigkeit war zum Beispiel sein Hole-in-One beim diesjährigen Masters in Augusta. Auf seiner Schlussrunde lochte der über-zeugte Christ das Par 3 an der 16 mit einem einzigen Schlag und verschenkte anschließend seinen Glücksball an einen knapp zehnjährigen Jungen, der am Grün das Kunststück feierte. Lässig gab er wenig später zu verstehen, dass er kein Typ für Souvenirs sei, selbst keine Bälle sammle und es stattdessen, als eines der schönsten Dinge in seinem Beruf ansehe, „das Gesicht eines jungen Fans zum Lächeln zu bringen“.

Wohin geht die Reise?

Auf einen weiteren Titel wartet Kuchar nun bereits seit April 2014. Allerdings schnitt er nie zuvor so erfolgreich bei den vier Major-Events ab wie in dieser Saison. In drei der vier Wettbewer-be rangierte Kuchar letztlich unter den Top Ten – T4 beim Masters, Platz 2 bei The Open Championship und T9 bei der PGA Championship – und auch bei den U.S. Open schlug er sich mit T16 beachtlich. Da er offenbar dem Credo des spanischen Philosophen Miguel de Unamuno „In jedem Ende liegt ein neuer Anfang“ folgt, dürfen wir gespannt sein, wie es in den nächsten Jahren mit dem US-Star weitergeht. In die Herzen der Golffans hat er sich mit seinem Auftreten und seiner lockeren Art in jedem Fall gespielt und zwar nicht nur in den USA sondern weltweit. Wirklich bemerkenswert dieser Matt Kuchar!

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