Mit drei Schlägen Vorsprung auf den Nächstplatzierten, Dylan Frittelli aus Südafrika, begann Wiesberger den Schlusstag, lieferte an der 3 sein erstes Birdie und schien gut auf Titelkurs, bis er zur 5 gelangte. Wie schon in Runde 3 musste er auch am Finaltag hier ein Bogey hinnehmen. Ein erneuter Schlaggewinn an der 7 egalisierte den Fehler zwar, doch in der Folge gelang dem 31-Jährigen keine weitere Verbesserung seines Scores – er blieb zwar fehlerfrei, spielte aber alle folgenden Bahnen nur Even Par. Und beinahe wäre ihm dies zum Verhängnis geworden. Denn der Engländer Tommy Fleetwood war an diesem Sonntag einfach in Bestform. Der 26-Jährige lieferte auf den ersten Neun drei Birdies und ein Eagle, auf den Backnine folgten vier weitere Schlaggewinne. Einfach grandios – denn er blieb über die ganze Runde ohne Fehl und Tadel! Mit −9/63 erklomm Fleetwood die Führung und Wiesberger musste – weil bei ihm die Birdies ausblieben – noch um den Sieg bangen. Schlussendlich hielt er aber Fleetwoods Score von −16/272 und die Entscheidung musste deshalb im Play-off fallen. Hier wendete sich das Blatt zugunsten des Österreichers – ihm gelang am ersten Extraloch des Stechens endlich wieder ein Birdie, Fleetwood blieb jedoch beim Platzstandard. So kanns gehen. Bernd Wiesberger feierte in China seinen vierten Sieg auf der European Tour und bestätigte damit seine anhaltend gute Form. Allerdings gelang es ihm zum ersten Mal überhaupt in seiner Karriere ein Play-off bei einem Event der European Tour zu gewinnen. Drei Mal zuvor stand er bereits in einem Stechen, drei Mal war er dabei unterlegen.
„Ich fühle mich etwas erleichtert, muss ich sagen. Ich hatte in den letzten Monaten einige gute Turniere, und es ist ein fantastisches Gefühl, wieder eine Trophäe in den Händen zu halten.“ Bernd Wiesberger
Bester Deutscher des sehr gut besetzten Starterfeldes war Bernd Ritthammer auf T14 (−11/277). Maximilian Kieffer landete auf T45 (−4/284), Alexander Knappe auf T67 (+2/290) und Marcel Siem verpasste den Cut.